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Universität zu Köln  

  Erdbebenstation Bensberg
 
















Euskirchener Erdbeben, Gründung Erdbebenstation

Am 14. März 1951 ereignete sich um 10:47 Uhr Ortszeit das sogenannte 2. Euskirchener Erdbeben. Bei einer Magnitude von 5.1 richtete es im Raum Euskirchen einige Gebäudeschäden an: Eingebrochenes Gewölbe im Bereich der Vierung der Kirche in Obergartzem; Umgestürzter Grabstein auf dem Fiedhof von Kreuzweingarten und beschädigtes Dach durch Schornsteinabgang am Schulhaus von Obergartzem. Herabfallende Bauteile verletzten einige Personen.


Die folgenden beiden Abbildungen zeigen makroseismische Karten des 2. Euskirchener Erdbebens am 14. März 1951 um 10:47 Ortszeit. Die schwarzen Linien sind Isoseisten, das heißt Linien gleicher Erschütterungsstärke oder Intensität. Im Raum Euskirchen, Mechernich Münstereifel wurde die Intensität 7 erreicht; im Epizentralbereich auch die Intensität 7-8. Die Karte wurde von L. Ahorner, dem langjährigen Leiter der Erdbebenstation Bensberg erstellt. Zu spüren war das Erdbeben bis Braunschweig, Stuttgart und Lille.
Buchstäblich aufgerüttelt durch die Erschütterungen dieses Bebens stellte man fest, daß es im Rheinland keine Erdbebenstation gab, die Seismogramme für eine wissenschaftliche Bearbeitung hätte liefern können. Durch die Initiative von Prof. M. Schwarzbach, dem langjährigen Leiter des Geologischen Institutes der Universität zu Köln, wurde mit der Planung einer Erdbebenstation im Großraum Köln begonnen.
Wegen der geologischen Verhältnisse und der seismischen Unruhe kam eine Station im Kölner Stadtgebiet nicht in Frage. Nach Abschluß der Erkundungsphase wurde ein Standort am Rande des Rheinischen Schiefergebirges bei der damaligen Kleinstadt Bensberg gefunden.

Verkehrsregelung vor der Erdbebenstation in den 60er Jahren

Bereits 1952, also nur ein Jahr nach dem Beben von Euskirchen, wurde mit dem Bau der Station begonnen. Unterstützt durch Prof. W. Hiller aus Stuttgart wurden die ersten Seismographen in Bensberg installiert. Dabei handelte es sich um ein invertiertes Horizontalpendel vom Typ Wiechert und drei kurzperiodische Induktionsseismometer (Hiller). Nach einer Testphase wurde 1955 der reguläre Stationsbetrieb aufgenommen.

Dr. R. Schulz, Dr. H. Mühlhäuser und Dr. F. Robel betreuten die Station in den folgenden Jahren.
Von 1960 bis 1995 wurde die Erdbebenstation Bensberg von Prof. L. Ahorner geleitet, ausgebaut und weit über das Rheinland hinaus zu einer bekannten und beachteten Einrichtung der Universität zu Köln gemacht.

Ab 1995 leitete Prof. K.-G. Hinzen die Erdbebenstation Bensberg bis Ende 2018. Unter seiner Leitung wurde die Station auf einen modernen, digitalen Messbetrieb umgestellt, die Erdbebenkataloge digitalisiert, und das Starkbebennetzwerk SeFoNiB eingerichtet. Die Erdbebenstation machte sich national und international in den Forschungsgebieten Historische Seismologie und Archäoseismologie einen Namen und blieb ein gefrager Ansprechpartner zum Thema Erdbeben.

 

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