|
Magnitude
Zur
Beschreibung der Stärke von Erdbeben wurden viele
Skalen entwickelt. Grundsätzlich unterscheiden
muß man Magnitudenskalen und
Intensitätsskalen.
Die Magnitude geht auf Arbeiten des Kalifornischen
Seismologen Richter(-Skala) zurück. Die
Magnitude nach Richter wird auch als
Lokalmagnitude bezeichnet. Zur Bestimmung der
Magnitude müssen die Bodenbewegungen eines
Erdbebens mit einem Seismometer als Seismogramm
gemessen werden, und die Entfernung zwischen der
Meßstation und dem Erdbebenherd muß bekannt
sein.
|
|

(nach Bolt)
|
|
Aus den
Seismogrammen wird die größte Bodenbewegung abgelesen.
Dieser Wert zusammen mit der Entfernung bestimmt die
Magnitude, die ein logarithmisches Stärkemaß ist. Das
heißt, der Zuwachs um eine Magnitudeneinheit (z.B. von
4 auf 5 ) bedeutet 10-fach größere Bodenbewegungen und
eine Steigerung der Bebenenergie um etwa das 30-fache.
Beben mit Magnitude 2-3 sind gerade noch spürbar, das
stärkste Beben der nördlichen Rheinlande seit 1900 war
das Beben von Roermond (1992) mit Magnitude 5.9, das
stärkste auf der Erde gemessene Beben hatte eine
Magnitude von 9.5 (Chile 1960). Richter hat den Nullpunkt der
Magnitudenskala willkürlich festgelegt. Extrem kleine
Beben können auch Magnituden haben, die kleiner als
Null sind. Die Skala ist weder nach oben noch nach unten
begrenzt. Da sich aber in der Erdkruste wegen ihrer
endlichen Dicke nur endlich starke Spannungen ansammeln
können, sind Beben mit Magnituden über 10 kaum
möglich.
|
Intensität
Die Intensität eines
Erdbebens ist ein Maß für die örtliche Schadenswirkung auf
Bauwerke oder für die Wahrnehmung durch Menschen. Zur
Bestimmung der Intensität braucht man keine Meßgeräte.
Ähnlich wie bei der Windstärkenskala umfaßt die in Europa
viel verwendete MSK Intensitätsskala
nach Medvedev, Sponheuer
und Karnik 12 Stärkegrade, meist in römischen Ziffern
angegeben.
|

(Beziehung zwischen Magnitude und Energie in kWh
in logarithmischer Darstellung)
|
|
Die Intensität II wird gerade verspürt, ab
Intensität VI treten erste Gebäudeschäden auf. Verbindet
man auf einer Karte Punkte gleicher Intensität, ergeben sich
sogenannte Isoseisten. Die im Bereich des Epizentrums
beobachtete maximale Intensität heißt Epizentralintensität.Ein Erdbeben hat nur
eine Magnitude, als Maß der seismischen Energie, aber von Ort
zu Ort unterschiedliche Intensitäten, die in der Regel mit
zunehmender Entfernung vom Erdbebenherd abnehmen.
Intensitäten hängen neben der Entfernung vom Epizentrum auch
stark vom jeweiligen Baugrund ab. Weiche Schichten können die
Schadenswirkung erheblich erhöhen.
|
|
|
|