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Universität zu Köln  

  Erdbebenstation Bensberg
 















Vulkanausbruch vor Tonga

Die Eruption des Unterwasservulkans Hunga Tonga-Hunga Ha'apai am 15.01.2022 um 05:15 MEZ im Tonga-Archipel im Sued-Pazifik ist eine der staerksten Vulkaneruptionen der letzten 30 Jahre. Die resultierenden Bodenbewegungen entsprechen denen eines Erdbebens der Staerke 5,8 an der Erdoberflaeche. Die Schockwelle der Eruption breitete sich durch die Atmosphaere von Tonga ausgehend in alle Richtungen um den gesamten Globus aus und fuehrte in Deutschland zu Luftdruckschwankungen von bis zu 3 hPa. So konnten Signale der ueber 16.500 km entfernten Eruption im Tonga-Archipel mittels einer Infraschall-Station in Kuerten aufgezeichnet werden (die blauen Spuren in Abb.1 und 2). Sie traf etwa 15,5 Stunden nach der Eruption, Samstag Abend gegen 21 Uhr, in Deutschland ein. Auch seismische Wellen der Eruption wurden an einer Messstation der Erdbebenstation Bensberg an der Dreilaegerbachtalsperre nahe Roetgen registriert (Abb.3 und 4). Die Bodenbewegungen sind hier mit maximalen Werten fuer die Oberflaechenwellen von 0,0015 mm aber sehr gering. Die seismischen Wellen kommen deutlich schneller als die Schallsignale an die ersten Einsaetze sieht man bereits nach etwa 20 Minuten - da sie durch das Erdinnere bzw. an der Erdoberflaeche entlang laufen. Die Ausbreitungsgeschwindigkeiten liegen hier bei einigen Kilometern pro Sekunde. Die Infraschallwellen umrunden den Globus dagegen in der Atmosphaere und werden dabei an den Schichten der Erdatmosphaere immer wieder reflektiert; die Ausbreitungsgeschwindigkeit liegt fuer das in Abb. 1 rot gekennzeichnete Signal bei 295 m/s.

Barogramme weltweiter Infraschall Stationen (Abb.1) Barogramme europaeischer Infraschall Stationen (Abb.2)
Seismogramm des Vulkanausbruchs (Abb.3) Seismogramm des Vulkanausbruchs und die, durch die Druckwelle erzeugte, Erschuetterung des Bodens (Abb.4)
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